Was essen bei Durchfall? – Ernährungstipps für schnelle Linderung und gesunde Darmregeneration

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Durchfall ist ein häufiges Symptom, das fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens mehrfach erlebt. Egal, ob Infektionen, verdorbene Lebensmittel, Medikamente, Stress oder chronische Darmerkrankungen – die Ursachen sind zahlreich. Durchfall ist zwar sehr unangenehm, aber mit der passenden Kost kann man die Genesung wirksam fördern, den Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen ausgleichen und den Darm beruhigen. In diesem Artikel bieten wir eine umfassende Übersicht darüber, welche Nahrungsmittel bei Durchfall empfehlenswert sind, welche besser zu vermeiden sind und wie man die Verdauung wieder ins Gleichgewicht bringt.

Der Körper verliert mehr als nur Wasser Durchfall führt zu einem erhöhten Wasserverlust des Körpers – oft geht dieser Verlust einher mit dem Verlust wichtiger Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Dies führt nicht nur zu genereller Schwäche, sondern kann bei heftigem oder über längere Zeit andauerndem Durchfall gefährlich werden. Insbesondere bei Kindern und Senioren besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Austrocknung (Dehydration).

Deshalb ist an erster Stelle: Trinken, trinken, trinken. Zusätzlich zu stillem Wasser sind leicht gesüßter Tee (wie Kamille oder Fenchel), verdünnte Fruchtsäfte oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke empfehlenswert. Eine selbst zubereitete Lösung aus einem Liter Wasser, sechs Teelöffeln Zucker und einem Teelöffel Salz kann ebenfalls dazu beitragen, den Mineralstoffhaushalt auszugleichen.

Schonkost – Entlastung des Darms Während der akuten Phase ist es wichtig, den Darm möglichst wenig zu belasten. Das heißt: keine Nahrungsmittel, die viel Fett oder Ballaststoffe enthalten oder die nur schwer zu verdauen sind. Es bietet sich stattdessen eine Schonkost an – Nahrungsmittel, die leicht verdaulich sind, eine beruhigende Wirkung haben und dem Organismus neue Energie zuführen.

Als bewährte Klassiker gelten hier: Zwieback, ungerösteter Toast, gekochte Karotten, zerdrückte Bananen oder Reis mit leichtem Salz. Haferschleim oder Kartoffelpüree (ohne Milch und Butter) sind ebenfalls Teil der bewährten Schonkost. Diese Nahrungsmittel verursachen keine Reizung des Darms und helfen zugleich, den Stuhl zu konsolidieren.

Die berühmte Möhrensuppe nach Moro Ein bewährtes Hausmittel gegen Durchfall ist die „Morosche Möhrensuppe“. Sie ist nach dem Kinderarzt Ernst Moro benannt und wird aus langen gekochten Möhren hergestellt. Ihre Wirkung ist bemerkenswert: Beim Kochen entstehen Oligogalacturonsäuren, die sich an schädliche Bakterien im Darm anlagern und deren Ausscheidung unterstützen.

Rezept: Ca. 500 g Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, danach pürieren, mit abgekochtem Wasser auf einen Liter auffüllen und einen Teelöffel Salz einrühren. Die Suppe ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen gut verträglich.

Banane – ein Obst mit hohem Kaliumgehalt und stopfender Wirkung
Bei Durchfall sind Bananen besonders geeignet, da sie leicht verdaulich sind und viele Kohlenhydrate und vor allem Kalium enthalten – ein Mineralstoff, der bei Durchfall rasch verloren geht. Außerdem sind Bananen reich an Pektin, das die im Darm vorhandene Flüssigkeit bindet und dadurch den Stuhlgang verdichtet.

Reife Bananen, die zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden, sind am besten geeignet. Zusammen mit Reis oder Zwieback entsteht so eine stärkende, darmfreundliche Speise.

Reis und Kartoffeln – neutral und sättigend Weißer Reis ohne Fett und Gewürze ist eines der besten Nahrungsmittel bei Durchfall. Er ist gut verdaulich, macht gut satt und kann mit etwas Salz angereichert werden, um den Natriumverlust auszugleichen. Auch gekochte Kartoffeln oder ungewürztes Kartoffelpüree sind wertvolle Energielieferanten und schonen die Darmschleimhaut.

Frittierte Varianten wie Pommes oder Bratkartoffeln sollten selbstverständlich vermieden werden, da sie den Darm zusätzlich reizen würden.

Toast, Zwieback & Co – trocken und beruhigend Trockenes Brot, ungesüßter Zwieback oder Knäckebrot haben eine stopfende Wirkung und sind geeignet, wenn man sich allmählich wieder ans Essen gewöhnen möchte. Wenn sie über den Tag in kleinen Portionen verzehrt werden, liefern sie Energie und tragen dazu bei, dass der Verdauungstrakt nicht überlastet wird.

Von Bedeutung ist, auf Vollkornprodukte zu verzichten – die enthaltenen Ballaststoffe sind zwar gesund, reizen jedoch bei Durchfall die Darmwand zusätzlich und fördern die Darmtätigkeit, was ungünstig wäre.

Brühen – schmackhafte und mineralstoffhaltige Flüssigkeit Wenn der Appetit nicht da ist, der Körper aber nach Flüssigkeit und Salzen verlangt, sind Brühen eine empfehlenswerte Option. Eine klare Brühe aus Gemüse oder Huhn ist leicht verdaulich, wärmt und versorgt den Organismus mit Elektrolyten.

Abhängig vom Schweregrad des Durchfalls können auch klein geschnittene, weich gekochte Gemüsewürfel wie Karotten oder Kartoffeln hinzugefügt werden – sie bieten zusätzliche Nährstoffe und tragen zu einem ersten Sättigungsgefühl bei.

Was man besser lassen sollte Selbst wenn der Appetit riesig ist: Bei Durchfall sind zahlreiche Nahrungsmittel streng verboten. Hierzu gehören: frittierte und fettreiche Speisen, Milchprodukte (wie Joghurt, Milch und Sahne), Rohkost, Hülsenfrüchte, Alkohol, Kaffee sowie stark gewürzte Speisen. Diese sorgen für eine zusätzliche Reizung des ohnehin empfindlichen Darms und verlängern die Beschwerdedauer.

Zuckerhaltige Fruchtsäfte und Limonaden sind ebenfalls nur in stark verdünnter Form zu konsumieren, da der Zucker durch osmotische Effekte den Durchfall verstärken kann.

Probiotika: Unterstützung aus der Mikrobiomforschung Lebensmittel mit probiotischen Eigenschaften oder Nahrungsergänzungen, die lebende Bakterienkulturen wie Lactobacillus oder Bifidobacterium enthalten, können dazu beitragen, die natürliche Darmflora nach Durchfall wiederherzustellen. Probiotika sind besonders nach einer durch Antibiotika verursachten Diarrhö oder bei Reisedurchfall von Nutzen.

Sie sind erhältlich als Kapseln, Pulver oder in speziellen Joghurts – jedoch sollten Letztere bei akuten Beschwerden vermieden und erst in der Genesungsphase konsumiert werden.

Langsame Rückkehr zur normalen Ernährung Sobald der Stuhlgang sich normalisiert und keine weiteren Symptome wie Bauchkrämpfe oder Übelkeit auftreten, kann die Ernährung schrittweise wieder angepasst werden. Es ist wichtig, den Körper nicht zu überlasten. Zu Beginn eignen sich gedämpftes Gemüse, fettarmes Fleisch (wie Hähnchen) oder gekochter Fisch.

Ein milder Kräutertee nach dem Essen kann ebenfalls zur Unterstützung der Verdauung beitragen. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte oder Salat können dann schrittweise wieder hinzugefügt werden – jedoch nur in geringen Mengen und vorsichtig.

Bei Kindern und Senioren ist besondere Vorsicht erforderlich.
Bei Kindern, älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Gesundheitszustand ist besondere Vorsicht geboten. Selbst bei leichtem Durchfall kann ein riskanter Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen eintreten. Hier gilt: Im Zweifelsfall immer einen Arzt oder Kinderarzt aufsuchen, insbesondere wenn zusätzlich Fieber, heftige Bauchschmerzen oder blutiger Stuhlgang auftritt.

Bei Säuglingen gilt: Weiterhin wie gewohnt stillen, Flaschenkindern gegebenenfalls Heilnahrung geben. Für Kleinkinder sind spezielle Rehydratationslösungen aus der Apotheke von großer Bedeutung.

Hausmittel aus der Zeit der Großmutter
Zusätzlich zur Möhrensuppe gibt es weitere Hausmittel, die eine unterstützende Wirkung haben können. Der leicht angetrocknete, geriebene Apfel enthält viel Pektin, das im Darm Flüssigkeit bindet. Heidelbeertee oder getrocknete Heidelbeeren werden ebenfalls als bewährtes Mittel gegen Durchfall angesehen.

Ein weiteres traditionelles Rezept ist Haferschleim – zubereitet mit Wasser oder ein wenig Gemüsebrühe, hat er eine beruhigende Wirkung auf die Verdauung und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen.

Zu welchem Zeitpunkt zum Arzt?
Nicht jeder Fall von Durchfall ist unbedenklich. Bei einer Dauer der Beschwerden von über drei Tagen, bei Fieber oder bei Sichtbarkeit von Blut im Stuhl muss unbedingt eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Dies trifft auch bei extremem Flüssigkeitsverlust zu, vor allem bei Kleinkindern, alten Menschen oder Personen mit chronischen Krankheiten.

Selbst wenn Durchfall häufig auftritt, ohne dass eine Ursache erkennbar ist, kann eine schwerwiegende Grunderkrankung vorliegen – wie beispielsweise ein Reizdarm, eine Lebensmittelunverträglichkeit oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn.

Schlussfolgerung: Mit der passenden Kost schneller wieder in Form
Durchfall ist unangenehm, aber in den meisten Fällen unbedenklich, solange man dem Körper mit der passenden Ernährung hilft. Speisen, die leicht verdaulich sind, wenig Salz und kein Fett enthalten, tragen dazu bei, den Magen-Darm-Trakt zu entlasten und den Verlust von Flüssigkeit auszugleichen. Hausmittel wie Möhrensuppe, geriebener Apfel oder Haferschleim haben sich ebenso als wirksam erwiesen wie moderne Probiotika.

Von Bedeutung ist es, die Körpersignale zu beachten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und schrittweise wieder zur gewohnten Kost zurückzukehren. Der Darm kann sich zügig erholen, wenn man ihn mit Geduld und Schonung behandelt und ihm die richtige Kost bietet – und auch der Appetit kommt meist schneller zurück, als man glaubt.

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